Franz von Sales:


Franz von Sales, 1567 in Savoyen geboren und 1622 in Lyon / Frankreich gestorben, hat unserem Säkularinstitut den Namen gegeben, denn seine weltoffene Spiritualität konnte als Grundlage für eine Lebensform gewählt werden, die sich in erster Linie im Alltag zu bewähren hat und deren erste Verpflichtung das Apostolat in der Kirche ist.

Franz von sales Als Missionar im kalvinisch gewordenen Chablais (1594-1598), als Bischof von Genf (1602-1622), als Seelenführer und geistlicher Schriftsteller war das Leben dieses Heiligen ganz den vielfältigen seelsorglichen Anliegen seiner Diözese gewidmet; kennzeichnend hierfür war sein Motto, mit dem er sein Hirtenamt als Exilbischof in Annecy angetreten hatte: "Gott hat mich der Welt und mir selbst genommen, um mich seiner Kirche und den Menschen zu geben."

Der Geist des Franz von Sales lebt fort in seinen Werken und in seinen Schriften, die auch nach Jahrhunderten ihre Kraft nicht eingebüßt haben. Seine uns erhalten gebliebenen 2000 Seelenführungsbriefe gelten nicht nur vom literarischen Standpunkt aus als bedeutsam, sondern sie strömen über von persönlicher Zuneigung, weltoffener Frömmigkeit und Optimismus, so dass sie auch heute als vorbildlich für echte geistliche Begleitung gelten können. Der Seelenführung sollten auch seine beiden Hauptwerke, die "Anleitung zum frommen Leben" (1609) und die "Abhandlung über die Gottesliebe" (1616) dienen. Die "Anleitung zum frommen Leben" ("Philothea") gehörte einst zu den meist gelesenen Büchern und hat den Verfasser über Frankreich hinaus berühmt gemacht. Menschen, ganz gleich welchen Standes und welcher Bildung, lasen und lernten daraus, wie sie in der Welt Gott dienen und lieben konnten.

Franz von SalesNicht minder bedeutsam, wenn auch vielleicht nicht so bekannt ist seine "Abhandlung von der Gottesliebe", ein Buch der Mystik, dessen Kernstück die Ausführungen über die natürliche Hinneigung des Menschen zur Gottesliebe sowie die Vereinigung des menschlichen Willens mit dem Willen Gottes sind. Franz von Sales war Mystiker ganz eigener Prägung. Und wenn er betont, dass jeder Mensch zum betrachtenden Gebet fähig sei, dann deutet er an, dass die Mystik, wie er sie durchdacht und beschrieben hat, nahezu jedem Christen zugänglich ist.

So wäre zu wünschen, dass das Leben vieler Menschen von diesem Heiligen und seiner Lehre geprägt sei.

Franz Wehrl

Zurück nach oben